Es stand wieder die Mehrtageswanderung zu Allerheiligen an, waren wir im letzten Jahr auf dem Rheinsteig ging es jetzt auf den Natursteig Sieg. Irgendwie finde ich Preise von > 80,- EUR für eine Übernachtung schon etwas happig, diese Preisvorstellung sind mir am Rheinsteig begegnet deswegen gibt es vorläufig dort keine Mehrtagestouren.
Wir haben uns für die vier Tage in einer Ferienwohnung in Eitorf einquartiert und sind zu den Etappenstartpunkten evtl. mit dem Zug gefahren.
Am ersten Tag ging es in Hennef los – eigentlich wollte ich schon in Siegburg starten, aber zu den 30 km bis Stadt Blankenberg konnte niemand überredet werden. Ich hatte mir die Tracks von der GeoCaching-Seite besorgt, dort sind insbesondere die Zuwege zur Hauptstrecke vorhanden! In Hennef habe ich am Bahnhof keine Wegweiser gefunden – bewusst gesucht habe ich sie aber auch nicht – aber als wir an der Sieg angekommen waren, wurden die ersten gelben Wegzeichen gefunden. Leider hatte es sich jetzt etwas eingeregnet, ich war auf Regen eigentlich nicht eingestellt… Der Zubringer war in Weingartsgasse schön verwinkelt und hatte zum Abschluss auch eine nette Steigung, dementsprechend waren wir jetzt innerlich erwärmt und der leichte Regen verdampfte sofort auf uns Jetzt ging es Richtung Stadt Blankenberg. Und uns überraschten einige Streckenabschnitte mit guten Steigungen, die bei Regen echt spannend sind, genauso gab es Abstiege, wo ich mir doch einen Wandernstock bei einer meiner Mitwanderinnen ausborgen musste! Insbesondere der Abstieg vom Paragliding-Startpunkt vor Stadt Blankenberg war spannend, und vor uns haben zwei Mountainbiker in Vollmontur diese Abfahrt genommen, alle Achtung! Auf der Strecke bis nach Blankenberg haben wir ein wenig Sieg gesehen, was sich für die nächsten Tage auch nicht unbedingt besser wird.
Meine erste Idee noch/schon in Blankenberg das Abendessen einzunehmen, ist nach den ersten 20km bei meinen Mitwanderer nicht auf Zustimmung gestossen – wir hätten ja noch einen Berg erklimmen müssen. So haben wir die S-Bahn nach Eitorf abgewartet und sind dort eingekehrt. Unsere Ferienwohnung lag noch ca. 2km vom Bahnhof entfernt, doch diese Strecke wollte keiner mehr so richtig nehmen und unsere Vermieterin hat den Service Taxi angeboten, den wir dankbar angenommen haben! Immerhin gab es in Eitorf einen Lebensmittelladen, der bis ca. 22:00 Uhr geöffnet hat, so konnten wir uns für die Abende noch gemütlich eindecken.
Das Frühstück wurde uns pünktlich um 7:30 Uhr geliefert. Leider hatte sich am Vortag bei einer Mitwanderin der Spor in der Ferse wieder zurückgemeldet , so dass wir die Gruppe aufteilen mussten. Die Haupttruppe nahm sich die Strecke Eitorf - Blankenberg vor, der Rest der Truppe hat sich erst entspannt und ist nachher an der Sieg entlang nach Blankenberg gewandert1). Die Strecke war jetzt durchaus harmloser im Gegensatz zum Vortag, nur für die Pausen fehlten irgendwie die Bänke… Irgendwann haben wir uns zu einer Pause auf Baumstämmen entschieden, um danach nach ca. 100m mehreren Bänken zu begegnen… kommt davon, wenn man einem Track nachläuft und die Strecke nicht kennt. Höhepunkt der Strecke ist Merten und am Ende natürlich Blankenberg, dort sind wir noch echt gemütlich eingekehrt.
Die Rückfahrt nach Eitorf gestaltete sich spannend, weil es war Schienenersatzverkehr angesagt und wir standen ca. 30 Minuten an einer sehr dunklen Stelle an der Landstrasse. Aber unsere Handies funktionieren auch als Taschenlampe und so konnten wir dem Busfahrer signalisieren, dass er doch bitte halten sollte Hat er und wir sind gut durchgeschüttelt in einem überfüllten Bus nach Eitorf gekommen.
Diesesmal sind wir per Pedes zu unserer Übernachtungsstätte gekommen, war ein dunkler und gefährlicher Spaziergang2) zurück. Jetzt gab es noch einen gemütlichen Abend.
Am heutigen Tag sollte nach Herchen3) gewandert werden, unsere behinderte Teilgruppe (s.o.) wollte nur eine Teilstrecke mit gehen und zwischendurch abbiegen, um irgendwie an der Sieg nach Herchen zukommen. Auf der Strecke sind wir ersteinmal „Wächter“ der GC-Waypoints begegnet, so wie einem Baumfriedhof, ansonsten aber nichts besonderem. Nun kredenzte uns das Wetter in Herchen eine wunderbare Sieg und einen Abschlusskaffeekuchen im sonnigen Freien!!
Zum Bahnhof mussten wir noch ca. 2km wandern, was nach der Stärkung kein Problem war. Den nächsten Zug genommen und ab nach Eitorf.
Wir waren sehr früh (ca. 17:00 Uhr) in Eitorf, so dass unser ausgewähltes Lokal für das Abendessen noch nicht geöffnet war und wir uns etwas anderes suchen mussten. Bereut haben wir dieses Ersatzlokal nicht, es hat wirklich gut geschmeckt! Da den anderen die Strecke zur Übernachtungsstätte vom Vortag nicht gefallen hatte und wir uns sowieso etwas von dieser entfernt hatten, haben wir die Strecke genommmen, die wir am ersten Tag per Vermieter-Taxi kennengelernt hatten. Diese Strecke mag für Autofahrer formidabel sein, für Fussgänger auf gar keinen Fall… schlechter Bürgersteig oder gar keiner… in der Dunkelheit schon ungemütlich4). Wir sind aber heile angekommen und konnten einen weiteren entspannenden Abend erleben.
Eigentlich war für den letzten Tag zum Abschluss die Strecke nach Windeck geplant, da aber für den Abend noch ein zwingender Konzertbesuch angesagt war, wollten wir natürlich zeitig Richtung Heimat abdüsen. Am ersten Tag wollte ich ja eigentlich von Siegburg aus Starten, jetzt haben wir uns geeinigt Siegburg von Hennef aus zu erobern. Also Frühstück eingenommen, den Zug pünktlichst erreicht und nach Hennef. Den Zubringer kannten wir ja – zumindest mir war dieser Weg noch präsent. Jetzt ging also nicht rechtsheruem wie am ersten Tag, sondern linksheruem An diesem Tag lag das Tal in tiefen Nebel und selbst die Siegburg war nur vernebelt sichtbar. Es gab wieder Stellen wo ich mir den Wanderstock ausleihen musste, aber je näher wir an Siegburg herankamen, desto langweiliger wurde die Strecke, es wird auch wegen dem Köln/Bonner-Flughafen lauter5).
Am Start/Endpunkt der Hauptstrecke haben wir irgendwie etwas besonderes erwartet, dem war leider nicht so Es war einfach zu Ende bzw. es gibt irgendwie einen Anfang, insbesondere wenn man den Zubringer genommen hat. Wir sind zeitig genug am Bahnhof Siegburg angekommen, konnten noch genüsslich einen Kaffee trinken und sind in den Zug nach Hause gestiegen.
Hatte ich mich vor Jahren die Wanderung von Herchen nach Eitorf doch etwas enttäuscht, muss ich jetzt meine volle Begeisterung zu dieser Wanderung äussern! Ok, von der Sieg haben wir auf diesen Etappen nicht besonders viel gesehen, aber dafür gab es spannende Abschnitte und wunderbare Aussichten. Mit unserer Übernachtungsstätte haben wir einen guten Ausgangspunkt für die Wanderungen gewählt, Eitorf ist eine ausreichendgrosse Stadt mit guter Infrastruktur, so dass nicht alles für eine Wanderung mit angeschleppt werden muss – ausser man reist Sonntags an. Das Wetter hat auch mitgespielt, wir sind nie durchnässt irgendwo angekommen – eher schon verschwitzt
Da der Steig noch bis Au_(Sieg) erweitert werden soll, ist das nächste lange Wanderwochenende gesichert.